Hopfenpflücker Festival by Pyraser

KÜNSTLER

17.+18.07.2020 • Brauereigutshof Pyras

MONOBO SON

MONOBO SON

Ein Jeder muss mal. So ist das halt. Und auch Manuel Winbeck musste sich mal wieder ganz dringend erleichtern - also kreativ. Nachdem der Posaunist und Song-Schreiber mit seiner Combo Monobo Son schon seit zwei Jahren nichts Neues hatte hören lassen, wurde es Zeit für das, was jetzt unter dem deftig duftigen Titel SCHEISSEN erscheint. Bevor der Nachfolger der Langspielplatte „Jambo“ aus dem Jahr 2015 reifen konnte, musste sich allerdings noch einiges tun. Eine neue Antwort auf die Frage, wer Monobo Son eigentlich sind, musste her, und das, nachdem sich in den vorangegangenen Monaten das Besetzungskarussell nach Weggang von Organist Johannes Duda ein gehöriges Stück gedreht hatte: Ein riesiges Unterfangen, denn wer könnte sich in diese vogelwilde Mischung aus Wolfi Schlicks Querflöte, Manus bairischem Gesang, seiner Posaune, der Tuba seines Bruders Johannes und Severin Rauchs Schlagzeug einfügen? Ganz still wurde es um die Band. Eine Bühnenpause 2017 wurde ausgerufen, mit unbestimmtem Ausgang. Doch siehe da,  im Nachbarort direkt vor der Nase fand sich schließlich der geeignete Kandidat!

Benedikt Dorn, bringt die E-Gitarre mit in die Band und einmal dort angekommen, sich selbst alsbald auch in den Produktionsprozess mit ein. So grundlegend neu aufgestellt entstehen innerhalb von zwei Monaten sechs ganz frische Mixturen aus Hip Hop, Blasmusik, Folkrock, Latin-Grooves, und Pop-Gespür mit gewohnt liebevollen Erzählungen für die EP SCHEISSEN.

Mit der leichtseligen Liebeserklärung „DaiDaDai“ nimmt die Platte zu Beginn gleich richtig Fahrt auf, und übergibt knackig an die selbstironische Kopfnicknummer „Komisch“, in der wir noch immer nicht ganz aufgeklärt werden, was jetzt eigentlich wirklich hinter diesem „unmöglichen Bandnamen“ steckt.

Im Zentrum, an dritter Stelle, steht das Titelstück der EP, das mit sanft schaukelndem Groove seinen lauten Namen schnell widerlegt, und die simple Aussage offenbart: Bei mindestens dieser einen Notdurft sind wir alle gleich, da ist keiner besser als der andere! Und dessen sollten wir uns gefälligst wieder bewusst werden.

„MPU“ handelt vom- wir kennen ihn alle - unbelehrbaren Alkoholsünder, der zwischen Verharmlosung und Einsicht hin- und hergerissen, Besserung gelobt. Der Refrain „As Schaf sagt Mäh, de Kuah sagt Muh, der Richter der sagt MPU“ verdeutlicht die Unausweichlichkeit seiner Spirale des Scheiterns.

Die Geschichte vom Fleischliebhaber „Ferdl“ klingt, als hätte Bob Dylan für „Irgendwie und Sowieso“ eine bayerische Version von Billy Joels „Piano Man“ vertont. Mit hinterkünftigem Humor werden die familieninternen Zwistigkeiten mit seiner Schwester Anni besungen, die als Jugendliche beschließt, keine tierischen Eiweißprodukte mehr zu sich zu nehmen.

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